Schweineforum

Die Ernte 2023 ist abgeschlossen, die Lager sind gefüllt, auch wenn bei manchen Betrieben dieses Jahr einige Hektar mehr dafür notwendig waren. Jetzt gilt es die eingelagerten Futtermittel zu überprüfen, um sich einen Überblick über deren Qualität und Nährstoffgehalte zu verschaffen und etwaige Leistungseinbußen zu verhindern.

Während die Mais- und Getreidepreise gegenüber der ersten Jahreshälfte deutlich gesunken sind, verbleiben die Sojapreise weiterhin auf einem vergleichsweise
hohen Niveau. Durch den Einsatz eines Mineralfutters mit einer höheren Aminosäureausstattung können Kosteneinsparungen erreicht werden.

Hohe Milch- und Aufzuchtleistungen der Zuchtsauen stehen in engem Zusammenhang mit der Futteraufnahme der Sauen über den gesamten Zyklus. Eine konstante und durchgängig hohe Futteraufnahme während der Laktation stellt eine große Herausforderung für Ferkelproduzenten dar. Nicht nur in den heißen Sommermonaten, sondern ganzjährig gilt es daher die Futteraufnahme durch eine hohe Futterqualität und -hygiene (Mykotoxine!), eine gute Futterstruktur (nicht zu fein!), eine ausreichende Wasserversorgung (Qualität!) und Futterzusätze (z.B. Digestarom®, BIOMIN® P. E. P. Green) maximal zu unterstützen sowie die Futterkurve entsprechend einzustellen und für einen hohen Gesundheitsstatus der Tiere zu sorgen.

Mit der „Agenda 2030“ wurden von den Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definiert. Diese sollen weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren. Auch der Sektor Landwirtschaft ist davon betroffen: einerseits durch die Sicherstellung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung und andererseits durch die Notwendigkeit einer umweltgerechten und nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Welche Rolle unsere Landwirtschaft in diesem Spannungsfeld spielt, haben wir DI Franz Waxenecker, Direktor Digitale Services bei DSM, gefragt.

Das Freisein von Durst, Hunger und Fehlerernährung und damit eine an das Tier und dessen Bedürfnisse angepasste Ernährung wird nicht nur im Tierschutzgesetz § 2 vorgeschrieben, sondern bildet die Grundlage für Tierschutz im Verband zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere (FAWC, 1979) und ist Voraussetzung für das Wohlbefinden von Schweinen. Angepasste Ernährung bezieht sich nicht nur auf die Futtermenge, sondern auch auf die Bedürfnisse der Tierart, das Verdauungssystem, den Wachstums- und Leistungsbedarf und die spezifische Situation (z.B. Hitze/KälteThermoregulation).

Tiergesundheit ist eine Grundvoraussetzung für eine effiziente Produktion, denn nur ein gesundes Tier kann sein volles Leistungspotenzial ausschöpfen. Der Darmgesundheit muss in der Schweineproduktion besondere Beachtung geschenkt werden, denn es
gilt: gesunder Darm = gesundes Tier! Um dies zu erreichen, müssen Fütterung und Management optimal an die Bedürfnisse der Tiere angepasst sein.

„Der Großteil der Sauen am Schlachthof ist von Harnwegsinfektionen betroffen“, so Tierarzt Mag. Ferdinand Entenfellner, „da es in den Ställen oft zu kalt ist. Aber auch der Verschmutzungsgrad der Buchten und die Bodenbeschaffenheit können das Auftreten von Infektionen im Urogenitaltrakt fördern.“

Die Reduktion von Importabhängigkeiten sowie der Wunsch nach gentechnikfreien Fütterungsstrategien haben Versuche zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades mit Sojaschrot- alternativen angeregt. Aus Sicht der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sollten vor allem jene Eiweißfuttermittel zum Einsatz kommen, die nicht oder nur gering in Nahrungs- konkurrenz zum Menschen stehen.

Hohe biologische Leistungen bilden die Grundlage für eine wirtschaftliche Ferkelproduktion. In den letzten 20 Jahren konnten im Durchschnitt sechs Ferkel mehr pro Sau und Jahr abgesetzt werden. Dieser genetische Fortschritt und die damit verbundenen höheren Ferkelzahlen bedürfen einer hohen Milchleistung.