Schweineforum

Die Reduktion von Importabhängigkeiten sowie der Wunsch nach gentechnikfreien Fütterungsstrategien haben Versuche zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades mit Sojaschrot- alternativen angeregt. Aus Sicht der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sollten vor allem jene Eiweißfuttermittel zum Einsatz kommen, die nicht oder nur gering in Nahrungs- konkurrenz zum Menschen stehen.

Hohe biologische Leistungen bilden die Grundlage für eine wirtschaftliche Ferkelproduktion. In den letzten 20 Jahren konnten im Durchschnitt sechs Ferkel mehr pro Sau und Jahr abgesetzt werden. Dieser genetische Fortschritt und die damit verbundenen höheren Ferkelzahlen bedürfen einer hohen Milchleistung.

In der letzten Ausgabe (2/2022) wurde der BIOMIN® Absetz-Guide vorgestellt. In diesem Leitfaden sind acht Schritte definiert, die beim Absetzen ohne zinkoxidhaltige Tierarzneimittel unterstützen. Dabei spielt nicht nur die Fütterung eine wichtige Rolle, sondern auch das passende Management ist entscheidend – von der tragenden Zuchtsau bis zum 30 kg Ferkel. Wie der BIOMIN® Absetz-Guide in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, zeige ich anhand meines Betriebes.

Die Absetzphase bringt den Ferkeln durch den Verlust der Milch und die Trennung vom Muttertier großen Stress. Die Darmbarriere wird durchlässig und schädliche Keime gelangen in den Blutkreislauf, was die Tiere anfälliger für Krankheiten werden lässt.

In der Ferkelaufzucht wird der Grundstein für hohe Tageszunahmen und Magerfleischanteile sowie eine gute Futterverwertung in der Mast gelegt. Eine abgestimmte Fütterung sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung und unterstützt die Darmgesundheit. Das Ziel sind gleichmäßige 30 kg Ferkel mit einem guten Immunsystem, einer stabilen Darmflora, intakten Schwänzen und hohen Leistungen für einen guten Start in die Mastphase.

Das Absetzen der Ferkel von der Sau ist eine der sensibelsten Phasen im Leben
eines Schweins. Bis zum Alter von 3 Wochen gilt das Saugferkel über die Antikörper
der Biestmilch vor ansteckenden Krankheiten geschützt. Danach beginnt das Saugferkel eigene Schutzstoffe gegen diverse Krankheitserreger zu bilden. Beim Absetzen fällt das Ferkel in eine sogenannte „immunologische Lücke“ und gilt daher zu diesem Zeitpunkt als besonders empfindlich.

Das Verbot zinkoxidhaltiger Tierarzneimittel ab Juni 2022 stellt Ferkelproduzenten vor
eine weitere große Herausforderung. Die antibakterielle Wirkung von Zink im Darm und
dessen Effekte auf die Darmbarriere wurden seit jeher in der Absetzphase genutzt, um
Durchfallerkrankungen zu reduzieren. Neben der Fütterung steht und fällt erfolgreiches
Absetzen mit dem passenden Management. Und das beginnt bereits bei der Zuchtsau.

Schweinehaltende Betriebe befinden sich
in einer Ausnahmesituation: während
sich der Schweinepreis wieder zu erholen
erscheint, steigen die ohnehin schon
hohen Betriebskosten aufgrund jüngster
Ereignisse ins Unermessliche. Welche
Kosteneinsparungsmöglichkeiten die
Optimierung der Fütterung bietet, erfahren
Sie im folgenden Artikel.

Die Absetzphase bringt den Ferkeln durch den Verlust der Milch und die Trennung vom Muttertier großen Stress, der sie für Krankheiten anfälliger werden lässt. Zur gleichen Zeit muss sich der Verdauungstrakt auf feste Nahrung hauptsächlich pflanzlichen Ursprungs umstellen, was häufig zum bekannten Absetzdurchfall beiträgt. Ist das Immunsystem dann beispielsweise durch den Stress beim Absetzen geschwächt, lösen Erreger Infektionen aus.

Unsere Schweine sind von der Haut über die Atemwege bis zum Verdauungstrakt dicht mit Mikroorganismen besiedelt. Die Gesamtheit der Mikroorganismen, die im Körper vorkommen wird als Mikrobiom bezeichnet. Der größte Teil dieses Mikrobioms ist im Darm angesiedelt und auch als Darmflora bekannt, welche wichtige Funktionen im Körper übernimmt. So verarbeiten die Darmmikroben Nährstoffe, schützen vor Krankheitserregern und beeinflussen das Immunsystem positiv.