Kolostrum – ein Wunder der Natur!

Kolostrum – ein Wunder der Natur!

DDI Sophie Figl Produktmanager Schwein
Hohe biologische Leistungen bilden die Grundlage für eine wirtschaftliche Ferkelproduktion. In den letzten 20 Jahren konnten im Durchschnitt sechs Ferkel mehr pro Sau und Jahr abgesetzt werden. Dieser genetische Fortschritt und die damit verbundenen höheren Ferkelzahlen bedürfen einer hohen Milchleistung.

„Ferkel sind am Anfang darauf angewiesen passiv immunisiert zu werden, indem sie die Antikörper der Mutter über die Biestmilch aufnehmen.”

Warum ist die Aufnahme von Kolostrum so wichtig? Als Kolostrum bzw. Biestmilch bezeichnet man die Milch, die die Sau innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt des ersten Ferkels abgibt. Es hat zwei wichtige Funktionen: Nährstoffversorgung sicherstellen und Immunabwehr stärken.

Der Zusatz Digestarom® Sau bestätigte in zahlreichen Versuchen eine verbesserte Leistungspersistenz hochleistender Zuchtsauen. Die Kombination aus Kräutern, ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten, die speziell auf die Bedürfnisse leistungsstarker Zuchtsauen abgestimmt ist, zeigte eine verbesserte Qualität der Sauenmilch aufgrund verringerter somatischer Zellen, wodurch die passive Immunisierung der Ferkel gestärkt wird (Universität Nitra, Slowakei, 2007).

Wichtig: Am besten können die Antikörper und Immunzellen aus der Milch der eigenen Mutter von den Ferkeln aufgenommen werden. Bei großen Würfen sollten einzelne Ferkel daher frühestens zwölf Stunden nach der Geburt, nachdem sie genügend Biestmilch aufgenommen haben, versetzt werden.

Ausreichend Kolostrumaufnahme sicherstellen!

Für einen ausreichenden Schutz mit Immunglobulinen sollte das Ferkel in den ersten 24 Lebensstunden 200 g – 250 g Kolostrum aufnehmen. Die Kolostrummenge je Sau ist von einer Reihe an Faktoren wie Genetik, Fütterung, Management, Gesundheit, Abferkelung und der Wurfzahl (größte Milchmenge 2.-4. Wurf) abhängig. Die Wurfgröße scheint keinen Einfluss auf die Kolostrummenge zu haben. Das heißt, je mehr Ferkel die Sau gebärt, desto weniger Kolostrum steht pro Ferkel zur Verfügung. Bei großen Würfen sollte daher das sogenannte „Split suckling“ angewendet werden: die zuerst geborenen Ferkel (markieren!) werden, nachdem sie genug Kolostrum aufgenommen haben, für einige Zeit im warmen Ferkelnest fixiert. So ist das Gesäuge frei und die danach geborenen, kleineren Ferkel bekommen die Chance Kolostrum aufzunehmen. Die ausreichende Aufnahme von Kolostrum verringert nicht nur die Saugferkelsterblichkeit (Erdrückungsverluste, Durchfall), sondern hat auch einen Einfluss auf das schwierige Absetzen später. Je besser die Ferkel in den ersten Lebenstagen wegstarten, desto vitaler kommen sie in die Absetzphase.

„Die ausreichende Aufnahme von Kolostrum (mind. 200 g) verringert nicht nur die Saugferkelsterblichkeit, sondern hat auch einen Einfluss auf das schwierige Absetzen später.”

Wie können Kolostrummenge und -qualität aus fütterungstechnischer Sicht beeinflusst werden?

Die Versorgung mit organisch gebundenen Spurenelementen verbessert neben Klauengesundheit, Fruchtbarkeit und Immunsystem auch die Kolostrumqualität. Studien zeigen eine um bis zu 25% höhere Konzentration an Immunglobulin G (IgG) im Kolostrum. Die Spezialität BIOMIN® LocoMote und das BIOMIN® Inside OSE (im Produkt Zucht T 3 LIFE enthalten) liefern die Spurenelemente Zink, Kupfer und Mangan in einer hochwirksamen, organisch gebundenen Form.