Futteraufnahme in der Laktation – eine immer-währende Herausforderung

Futteraufnahme in der Laktation – eine immer-währende Herausforderung

DDI Sophie Figl, Technical Sales & Key Account Manager Schwein
Hohe Milch- und Aufzuchtleistungen der Zuchtsauen stehen in engem Zusammenhang mit der Futteraufnahme der Sauen über den gesamten Zyklus. Eine konstante und durchgängig hohe Futteraufnahme während der Laktation stellt eine große Herausforderung für Ferkelproduzenten dar. Nicht nur in den heißen Sommermonaten, sondern ganzjährig gilt es daher die Futteraufnahme durch eine hohe Futterqualität und -hygiene (Mykotoxine!), eine gute Futterstruktur (nicht zu fein!), eine ausreichende Wasserversorgung (Qualität!) und Futterzusätze (z.B. Digestarom®, BIOMIN® P. E. P. Green) maximal zu unterstützen sowie die Futterkurve entsprechend einzustellen und für einen hohen Gesundheitsstatus der Tiere zu sorgen.

„Die Konditionierung abgesäugter Sauen sollte im besten Fall nach vier Wochen abgeschlos-sen sein, sodass anschließend die Futterkurve abge-senkt und nach dem Erhaltungsbedarf der Sau gefüttert werden
kann.”

Futterkurve überprüfen

In vielen Fällen resultiert eine zu geringe Futteraufnahme in der Laktation aus einer Überversorgung der Sauen während der langen Tragendphase. Bei einer dauerhaft zu hohen Futterkurve in der Trächtigkeit verfetten die Sauen und neigen dazu, in der Säugephase aufgrund der Überkonditionierung weniger Futter aufzunehmen. Zusätzlich verlängert sich meist die Dauer der Geburten, was sowohl den Gesundheitsstatus der Sau (z.B. MMA) als auch der Ferkel (z.B. Sauerstoffmangel) negativ beeinflussen kann. Aus diesem Grund empfiehlt es sich die Kondition der Sauen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Änderungen an der Futterkurve vorzunehmen. Die Konditionierung abgesäugter Sauen sollte im besten Fall nach vier Wochen abgeschlossen sein, sodass anschließend die Futter-kurve abgesenkt und nach dem Erhaltungsbedarf der Sau gefüttert werden kann. Dabei gilt es, die Sauen trotz der geringen Futtermenge ruhig und zufrieden zu halten und für eine ausreichende Magendehnung zu sorgen, wofür Mindestwerte an Rohfasergehalten und eine gute Futterstruktur eingehalten werden sollten. Zudem muss trotz der dringenden Vermeidung einer Überkonditionierung ein gewisser Rohfettgehalt im Futter enthalten sein, um für den Aufbau von ausreichend Rückenspeck und eine gute Ferkelqualität zu sorgen. Erst ein Monat vor der Geburt, rund um den 85. Tag wird die Futterkurve deutlich erhöht, um in das Wachstum und die Qualität der Ferkel zu investieren. Rund um die Geburt gilt es, die Verdauung in Schwung zu halten und Verstopfung zu vermeiden.
Nach der Geburt ist ein weiterer wichtiger Faktor die Futterkurve nicht zu rasch zu steigern. Die rund um die Geburt abgesenkte Futtermenge sollte ab dem 2. Tag nach der Geburt täglich um 0,5 kg bzw. 6,5 MJ ME erhöht werden, um rund um den 10. Tag am Maximum zu sein. Erfolgt eine zu schnelle Steigerung und beginnen manche Sauen das Futter zu verweigern, müssen diese erneut angefüttert werden, was sich negativ auf die Aufzuchtleistung auswirken kann. Aber Achtung, eine größere Umstellung der Futter-kurve sollte nicht abrupt erfolgen und gilt als langfristige Problemlösung.

„Allgemein gilt es das Immunsystem der Sauen über den gesamten Repro-duktionszyklus zu stärken, um in Stressphasen eine widerstandsfähige Herde im Stall zu haben.”

Gesundheitsstatus hochhalten

Ein weiterer Grund für eine zu niedrige Futteraufnahme der Sauen während der Laktation kann ein mangelnder Gesundheitsstatus der Herde sein. Die Verweigerung des Futters gilt als ein Indiz für diverse Krankheiten. Neben Viruserkrankungen wie PRRS und Influenza führt auch MMA zu einer Reduktion der Futteraufnahme. Vor allem fiebernde Tiere neigen dazu weniger Futter aufzunehmen. In diesem Fall ist es neben dem Einholen eines tierärztlichen Rates und der Umsetzung gewisser Managementmaßnahmen aus fütterungstechnischer Sicht wichtig die Sauen rund um die Geburt nicht zu stark zu füttern. Die Fütterung mit Tragendschrot oder das Ausdünnen des Säugendschrots mit Gerste kann Abhilfe schaffen. Der Einsatz des speziellen Säurekomplexes BIOMIN® pHD Top hilft zudem Pathogene im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren und senkt den pH-Wert im Harn, sodass Harnwegsinfektionen und im weiteren Verlauf MMA entgegengewirkt werden kann (BIOMIN® pHD Top ist im Säugendprodukt Zucht BE 5 LIFE bereits enthalten). Darüber hinaus gilt es durch die Fütterung einer aus-gewogenen Fasermischung die Verdauung in Schwung zu halten und Verstopfung zu vermeiden.
In manchen Fällen ist das Gegenteil der Fall und bei Sauen wird Untertemperatur gemessen. Untertemperatur kann ein Hinweis auf Harnwegsinfekte sein. Auch in diesem Fall können die Sauen über die Fütterung mit BIOMIN® pHD Top unterstützt werden. Allerdings sollten auf jeden Fall Temperatur und Zugluft im Stall überprüft werden. In den kälteren Monaten ist die Luftrate oft zu hoch und die Stalltemperatur zu niedrig eingestellt. Folglich verkühlen sich die Sauen. Besonders in Ställen, in denen der Bestand abgestockt wurde und weniger Sauen als ursprünglich vorgesehen im Deckzentrum und Wartestall gehalten werden, dürfen die dadurch entstehenden Auswirkungen auf die Raumtemperatur nicht unterschätzt werden. Allgemein gilt es das Immunsystem der Sauen über den gesamten Reproduktionszyklus zu stärken, um in Stressphasen eine widerstandsfähige Herde im Stall zu haben. Regelmäßige, wöchentliche Gaben von BIOMIN® TopVital, das die Sau mit wichtigen Vitaminen und natürlichen Antioxidantien aus Trauben, Algen und Rosmarin versorgt, stärken die körpereigene Stressabwehr und das Immunsystem der Tiere.

BIOMIN Produkt Tipp für maximale Fresslust und TOP Milchleistung

Zucht S 10 OMEGA GOLD sorgt für höchste Schmackhaftigkeit des Futters, liefert als All-inclusive Produkt hochverdauliche Eiweißquellen, ausreichend Energie, Fett sowie Rohfaser und enthält eine Reihe an funktionellen Zusätzen, wie die Säuremischung Biotronic® Top3.

✓ Säugendmineralfutter mit 10 % Beimischrate
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