Unruhe im Stall – Was tun?

Unruhe im Stall – Was tun?

BSc Katharina Haydn, Produktmanager Geflügel
Federpicken und Kannibalismus sind wohl die bedeutendsten Verhaltensstörungen in der Legehennenhaltung. Dieses multifaktorielle Problem wirkt sich negativ auf Leistung, Tiergesundheit, Tierwohl und Wirtschaftlichkeit aus.
Abbildung 1: von links nach rechts: keine Anzeichen von Federpicken – erste Gefiederschäden am hinteren Rücken – deutliche Anzeichen von Federpicken (Rücken & Hals)
– schwerer Grad von Federpicken und Kannibalismus (Quelle: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen)

Ein multifaktorielles Problem

Dieses Verhalten wird durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst und äußert sich in verschiedenen Abstufungen (sh. Abb.1). Neben der Fütterung, die großen Einfluss haben kann, sind Genetik, die Bedingungen in der Junghennenaufzucht, Management (Tierkontrolle, gemischte Herden, etc.), Haltungsbedingungen (Stallklima, Licht, Einstreu u.a.), Tiergesundheit (Darmgesundheit, Milbenbefall, etc.) und noch andere Faktoren, von großer Bedeutung. Die Fütterung kann und muss ihren Beitrag zur Risikominimierung für Federpicken und/oder Kannibalismus leisten, als ein Schräubchen, dass in diesem komplexen Problemfeld gedreht werden kann (Lfl, 2017).
Der freiwillige und erfolgreiche Verzicht der Geflügelwirtschaft auf das routinemäßige Schnabel-kupieren macht es notwendig, ständiges Augenmerk auf optimierte Fütterung, Management und Haltung zu legen.

Bei Geflügel spielt das Federkleid eine wichtige Rolle für den Schutz und die Isolierung des Körpers. Bei einem beeinträchtigten Gefieder, ist es wichtig, der Ursache des Problems auf den Grund zu gehen, damit es richtig gelöst werden kann.
Auf Grund des komplexen Ursachengefüges, ist es aus praktischer Sicht nicht immer einfach eine Verbesserung durch die Veränderung eines einzigen Faktors zu erzielen. Aus Abbildung 2 kann man einen Überblick über die vielfachen Aspekte zur Gestaltung von Haltung und Management bei Unruhe, Federpicken oder Kannibalismus entnehmen.

Das „Schräubchen“ Fütterung

Im Allgemeinen wirkt sich eine schlechte Befiederung nachteilig auf die Futterverwertung aus, da die Tiere zusätzliche Energie aus dem Futter aufwenden müssen, um den Wärmeverlust auszugleichen.
Ein Faktor, der Stress auslöst und somit das Risiko von diesem Fehlverhalten steigert, ist ein Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung (z.B. Aminosäuremangel, sh. Abb.2) der Hennen. Einerseits entsteht es aus einer suboptimalen Nährstoffzusammensetzung des Futters und andererseits aus einer unzureichenden Futter­aufnahme (Lfl, 2017).

Futteraufnahme
Nimmt das Tier eine den Bedarf unterschreitende Futtermenge auf, wirkt sich das nicht nur negativ auf die Leistung aus, sondern erhöht auch die Tendenz für Federfressen, – picken oder Kannibalismus. Die Nährstoffgehalte im Futter sollten an die Futteraufnahme (FA) der Hennen angepasst sein, d.h. bei niedriger FA, muss eine höhere Nährstoffdichte im Futter vorhanden sein und vice versa. Ist die FA zu gering, geraten einige Nährstoffe ins Defizit. Zum Beispiel ist es ein erstes Alarmzeichen, wenn keine Federn am Boden zu finden sind. Die Hennen fressen diese, um einen eventuellen Methionin (schwefelhaltige Aminosäure – in Federn enthalten) Mangel in der Ration auszugleichen.

Futterstruktur
Um eine gleichmäßige Nährstoffaufnahme zu gewährleisten, ist eine homogene Futterstruktur von Vorteil. Hohe grobe und/oder feine Anteile fördern selektives Fressen, was zu einer Imbalance in der Nährstoffversorgung führt und dies wiederum ein Fehlverhalten auslösen kann. Ihr BIOMIN® Fachberater steht Ihnen gerne zur Überprüfung der Futterstruktur zur Seite.

Rohfaser
Bereits bei Junghennen fördern passende Rohfasergehalte im Futter eine gute Entwicklung des Verdauungsapparates und ermöglichen eine gute Futteraufnahme, auch im späteren Alter. Durch hohe Gehalte einer z.B. unverdaulichen Faserquelle (wie BIOMIN® ADF) werden Darmstabilität, Kotkonsistenz und als Resultat die Einstreuqualität, gefördert. Durch eine Erhöhung der Passagerate des Futters durch den Verdauungstrakt, wird mehr Zeit für die Futteraufnahme benötigt, was sich positiv auf beginnende Probleme mit Federpicken auswirkt.

„Bei einem beeinträchtigten Gefieder, ist es wichtig, der Ursache des Problems auf den Grund zu gehen, damit es richtig gelöst werden kann.”

Abbildung 2: Überblick zur Gestaltung von Haltung & Management schnabel-unkupierter Legehennenherden (adaptiert nach Lfl, 2017)

BIOMIN® Relax

Neben den Managementfaktoren bietet die Fa. BIOMIN ein Spezialprodukt (Einsatzmenge: 5 kg/t Futter) an, das positive Wirkungen im Bezug auf Unruhe, Kannibalismus und Federpicken, erfolgreich im Einsatz gezeigt hat. Es enthält Magnesium, welches sich positiv auf den Muskelstoffwechsel auswirkt und eine entspannende Wirkung aufweist. Tryptophan wird als Vorstufe des „Glückshormons“ Serotonin eine aggressions-mindernde Wirkung zugeschrieben und unterstützt den Umgang mit Stress. Huminsäuren verfügen durch den Schutz der Darmschleimhaut und die Bindung von pathogenen Keimen, sowie deren produzierten Toxinen, über eine darmberuhigende Wirkung. Im Zusammenhang mit Kannibalismus und Federpicken haben Huminsäuren vielfach eine sehr positive Wirkung gezeigt. Durch die Kombination verschiedener B Vitamine mit dem Anti-Oxidativen-Complex AOCforte (natürliche Antioxidantien aus Trauben und Rosmarin), Traubenkernen und Selen, werden die körpereigene Stressabwehr und das Immunsystem der Hennen gestärkt und die Regeneration des Körpers unterstützt.

Fazit

Unruhe, Federfressen & -picken und Kannibalismus gelten als multifaktorielle Probleme. Da diese Thematik komplexe Ursachen hat, müssen Maßnahmen in Management, Fütterung, Haltung und Tiergesundheit getroffen werden. Zusätzlich kann BIOMIN® Relax Ihre Hennen mit dessen ausgewogener Mischung an Inhaltsstoffen unterstützen und für Beruhigung im Stall sorgen.

„BIOMIN® Relax hat positive Wirkungen im Bezug auf Unruhe,
Kannibalismus und Federpicken erfolgreich im Einsatz gezeigt. ”