Richtige Vorbereitung ist die halbe Miete – Erfolgreiches Ferkelabsetzen

In der letzten Ausgabe (2/2022) wurde der BIOMIN® Absetz-Guide vorgestellt. In diesem Leitfaden sind acht Schritte definiert, die beim Absetzen ohne zinkoxidhaltige Tierarzneimittel unterstützen. Dabei spielt nicht nur die Fütterung eine wichtige Rolle, sondern auch das passende Management ist entscheidend - von der tragenden Zuchtsau bis zum 30 kg Ferkel. Wie der BIOMIN® Absetz-Guide in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, zeige ich anhand meines Betriebes.

„Ein gesunder und leistungsstarker Zuchtsauenbestand bildet die Basis für vitale und frohwüchsige Ferkel.”

NURIstart SWEET ist ein mehliger, sehr schmackhafter Prestarter, der am Rüssel und am Maul gut kleben bleibt. Dadurch werden die Ferkel früh animiert, Futter aufzunehmen.

1. Optimale Vorbereitung der Sau und der Abferkelbuchten sicherstellen

Ziel auf meinem Betrieb ist, für einen gesunden und leistungsstarken Zuchtsauenbestand zu sorgen, der die Basis für vitale und frohwüchsige Ferkel bildet. Dabei wird besonderer Wert auf eine hochwertige Futterversorgung der Zuchtsau und auf eine konstant optimale Kotkonsistenz im Tragendund Säugendbereich gelegt. Der ganzjährige Einsatz von Mycofix® 5.E in beiden Futtersorten sowie BIOMIN® phD Top im Säugendfutter sind Standardmaßnahmen. Weitere Details dazu können in der Ausgabe 4/2021 ab Seite 10 nachgelesen werden. Bevor die hochträchtigen Sauen in die Abferkelbuchten kommen, wird das Abteil gründlich gereinigt. Dazu zählt das Einweichen, das Einschäumen mit einem probiotischen Stallreiniger und gründliches Waschen. Nachdem die Oberflächen gut aufgetrocknet sind, wird BIOMIN® Einstreu Plus in die Buchten gestreut. Das hat den Vorteil, dass die Sau und die neugeborenen Ferkel sofort mit positiven Bakterien besiedelt werden und die negativen Bakterien verdrängt werden (Stichwort „competitive exclusion“).

2. Erstversorgung der Ferkel sorgt für einen guten Start

Die Geburt wird laufend überwacht. Mit zusätzlichen Heizlampen während der ersten Lebensstunden wird für ausreichend Wärme gesorgt, damit die Ferkel möglichst schnell Kolostrum aufnehmen. Zum raschen Abtrocknen der Ferkel wird BIOMIN® Einstreu Plus verwendet. Das Pulver wird auch gezielt über das Gesäuge gestreut, sodass die Saugferkel es beim Saufen aufnehmen und der Magen- Darm-Trakt von Anfang an mit probiotischen Bakterien besiedelt wird.

Die Vorbereitung der Buchten durch gründliches Reinigen und anschließendes Besiedeln mit probiotischen Bakterien ist ein wichtiger Faktor auf meinem Betrieb.

3. Rechtzeitig mit dem Anfüttern beginnen

Wichtig ist, dass die Ferkel so früh wie möglich lernen festes Futter zu fressen und dieses auch zu verdauen. Durch rechtzeitiges Anfüttern neben der Sau mit Prestarter werden die Tiere langsam an das Fressen gewöhnt und jene Verdauungsenzyme trainiert, die für die Verdauung pflanzlicher Nahrung verantwortlich sind. So wird ein sanfter Übergang von Milch zu fester Nahrung gewährleistet, die Ferkel kommen gut vorbereitet in die Absetzphase und fütterungsbedingte Verdauungsstörungen können reduziert werden. Auf meinem Betrieb wird bereits ab dem 5. Lebenstag mit NURIstart SWEET angefüttert. Dabei handelt es sich um einen mehligen, sehr schmackhaften Prestarter, der am Rüssel und am Maul gut kleben bleibt. Dadurch werden die Ferkel zusätzlich animiert, das Futter aufzunehmen. Von Tag 11-18 wird NURIstart SWEET auf NURIstart EASY (gekrümelt) verschnitten. Ab dem 19. Tag bis zum 28. Tag erhalten die Tiere ausschließlich diesen Prestarter. Das Futter wird 2x täglich frisch angeboten. Die Menge pro Wurf und Tag orientiert sich an der Fresslust. Würfe, die zu wenig Futter aufnehmen, erhalten eine zusätzliche Wasserschale, wenn nötig wird der Prestarter auch angefeuchtet. Ferkel, die zu Beginn kaum Futter fressen, werden mit dem Rüssel ins feuchte Futter „eingetaucht“ damit sie denGeschmack kennenlernen.

„Würfe, die zu wenig Futter aufnehmen, erhalten eine zusätzliche Wasserschale, wenn nötig wird der Prestarter auch angefeuchtet.”

4. Gründliche Vorbereitung der Absetzbuchten gewährleisten

Im Absetzstall wird nach jeder Partie (Abteil-Rein-Raus) das gleiche Reinigungs- und Hygienekonzept angewendet, wie bei den Abferkelbuchten. Zusätzlich werden die Trogabläufe der Fütterung immer nach dem Waschen mit einem Rohrreinigungsschlauch gespült. Auch wenn die Reinigungs- und Wasserzeiten in der Fütterung optimal eingestellt sind, bleiben vor allem in den 90 Grad Bögen viele Futterreste hängen, die einen Nährboden für pathogene Keime bilden. Nachdem das Abteil aufgetrocknet ist, wird auch hier BIOMIN® Einstreu Plus aufgestreut. Wichtig ist dabei, dass auch etwas Pulver in die Tröge und auf die Tränkenippel gelangt. Einen Tag bevor die Absetzferkel ins Abteil kommen, wird mithilfe einer Dieselheizkanone mit dem kurzen, aber intensiven Aufheizen begonnen. Ziel ist eine Bodentemperatur von 28-30 °C zu erreichen, unabhängig von der Jahreszeit. Die Kontrolle erfolgt mit einem Infrarotthermometer.

Erfolgreiches Ferkelabsetzen ohne zinkoxidhaltige Tierarzneimittel beginnt bereits bei der optimal versorgten Zuchtsau, einem top Saugferkelmanagement und der Vorbereitung der Absetzbuchten. Werden diese ersten 4 Punkte gründlich umgesetzt, ist das bereits die halbe Miete!

Erfolgreiches Ferkelabsetzen ohne zinkoxidhaltige Tierarzneimittel beginnt bereits bei der optimal versorgten Zuchtsau, einem top Saugferkelmanagement und der Vorbereitung der Absetzbuchten. Werden diese ersten 4 Punkte gründlich umgesetzt, ist das bereits die halbe Miete!

Die Investition in ein Infrarotthermometer zur Kontrolle der Bodentemperatur (Ziel: 28-30 °C) zahlt sich aus!

BIOMIN Tipp

Der Verbrauch für die gesamte Säugezeit liegt bei ca. 1,5 Sack Prestarter (~ 40 kg) pro 10 Würfe. Diese Menge sollte als Richtwert dienen, denn für ein optimales Enzymtraining sind ca. 300-500 g gefressener Prestarter pro Ferkel neben der Sau erforderlich.