Das Darmmikrobiom – kleine Organismen, große Wirkung

Das Darmmikrobiom – kleine Organismen, große Wirkung

DDI Sophie Figl, Produktmanager Schwein
Unsere Schweine sind von der Haut über die Atemwege bis zum Verdauungstrakt dicht mit Mikroorganismen besiedelt. Die Gesamtheit der Mikroorganismen, die im Körper vorkommen wird als Mikrobiom bezeichnet. Der größte Teil dieses Mikrobioms ist im Darm angesiedelt und auch als Darmflora bekannt, welche wichtige Funktionen im Körper übernimmt. So verarbeiten die Darmmikroben Nährstoffe, schützen vor Krankheitserregern und beeinflussen das Immunsystem positiv.

Die Aufgaben des Darmmikrobioms
Die Darmmikroben spielen eine wichtige Rolle in der Abwehr von pathogenen Keimen, die zum Beispiel durch die Nahrung aufgenommen werden. Eine intakte Darmflora mit einer hohen Anzahl an unterschiedlichen Organismen bietet einen guten Schutz gegen die Besiedelung durch krankmachende Keime.

Probiotika sind an der Verwertung von Nahrungsbestandteilen beteiligt und haben damit einen direkten Einfluss auf die Futterverwertung. Zudem produzieren sie für den Körper essenzielle Nährstoffe, wie z.B. kurzkettige Fettsäuren, die während der Fermentation von Faser im Dickdarm entstehen.

„Das Darmmikrobiom hat für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung
der Schweine eine große Bedeutung.”

Dysbiose vs. Eubiose
Das Darmmikrobiom hat für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung der Schweine eine große Bedeutung. Tierverluste (z.B. durch Durchfall) und Leistungsdepressionen werden häufig mit einem unausgewogenen Darmmikrobiom (= Dysbiose) in Verbindung gebracht. Störungen des Mikrobioms treten als Reaktion auf viele Faktoren wie Stress, Medikamentengabe etc. auf. Die Unterstützung einer gesunden, ausgewogenen Darmmikroflora (= Eubiose) ist daher gerade während kritischer Wachstums- (z.B. Absetzen, Masteinstellphase) und Hochleistungsphasen (z.B. Geburt, Laktation) essentiell.

Probiotika zur Unterstützung der Darmflora
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die den Darm mit guten Bakterien besiedeln, wodurch krankmachende Keime verdrängt werden können und das Gleichgewicht der Darmmikrobiota aufrechterhalten wird. Lactobacillen beispielsweise können an der Darmwand anhaften und diese somit dauerhaft besiedeln. Durch das „Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip“ haben es unerwünschte Bakterien wie Salmonellen oder E.coli schwerer, sich an die Darmwand anzuhaften.

Organische Säuren wirken antibakteriell
Organische Säuren können den pH-Wert absenken und so ein bakterienfeindliches Milieu schaffen, was das Eindringen und die Vermehrung gramnegativer Bakterien im Darm verringert und günstige Bedingungen für das Wachstum von nützlichen Bakterien schafft. Zudem können organische Säuren in die Zellmembran von gramnegativen Bakterien wie Salmonellen und E. coli eindringen, was zum Absterben der Bakterien führt.

Prebiotika und Faserprodukte fördern positive Bakterien
Als Prebiotika werden unverdauliche Substanzen bezeichnet, die für das Wachstum und die Aktivität der nützlichen Darmmikroben förderlich sind. Sie werden entweder von Mikroorganismen als Energiequelle verwertet oder beeinflussen deren Lebensraum positiv. Im Dickdarm fermentierbare Fasern dienen als Nahrung für Dickdarmbakterien und fördern damit gute Bakterienstämme wie Lactobazillen und Bifidobakterien.

Phytogene Zusätze verbessern die Verdauung
Phytogene Zusätze verstärken die antioxidativen Reaktionen der Darmzellen und können entzündliche Prozesse abschwächen. Die Darmmikroflora wird besonders in kritischen Phasen stabilisiert. Damit stehen zum einen mehr Nährstoffe für die Leistung zur Verfügung und zum anderen kann ein gesünderer Darm auch wieder effizienter Nährstoffe aufnehmen.
Jedes Bakterium reagiert unterschiedlich auf Futterzusätze. Während die einen sensibler auf organische Säuren sind, reagieren andere stärker auf den Zusatz von Probiotika durch Konkurrenzdruck. Ziel ist es, eine möglichst große Wirkbreite durch moderne Zusatzstoffe zu erzielen. Das kann durch eine Kombination aus Futterzusatzstoffen wie z.B. Säuren mit Phytogenen oder Probiotika erfolgen.

Ein Fall für Zwei – die BIOMIN Erfolgskombination
Die Kombination von Biotronic® Top 3 und Biomin® ProbioBac hat in der Praxis bewiesen, dass sie in Stressphasen wie beim Absetzen, in der Aufzucht, in der Masteinstellphase oder rund um die Geburt ein ausgeglichenes Mikrobiom fördert und damit zur Stabilisierung der Darmgesundheit beiträgt. Biotronic® Top 3 kombiniert organische Säuren und einen phytogenen Zusatz, der die Säurewirkung verstärkt. Bakterien werden effektiv reduziert und so Platz im Darm geschaffen, der dann von probiotischen Lactobacillen aus Biomin® ProbioBac besiedelt wird. Diese verdrängen pathogene Bakterien und produzieren Milchsäure, die wiederum zur Energieversorgung der Darmschleimhaut und damit zur Aufrechterhaltung der Darmbarriere beiträgt. So wird die körpereigene Abwehr und die Widerstandsfähigkeit der Tiere in Stressphasen nachhaltig gestärkt.

Fazit
Durch die Förderung eines ausgeglichenen Darmmikrobioms der Schweine können Sicherheit und Leistung auf Ihrem Betrieb maßgeblich verbessert werden! Ziel ist es, die Leistung zu optimieren und gleichzeitig die Darmgesundheit und den Immunstatus der Tiere zu erhalten.

„Ein Fall für Zwei fördert in Stressphasen ein aus­geglichenes Mikrobiom
und trägt zur Stabilisierung der Darmgesundheit bei.”