Ferkelaufzucht: Wachstumspotenzial nutzen & voll durchstarten!

Ferkelaufzucht: Wachstumspotenzial nutzen & voll durchstarten!

DDI Sophie Figl, Biomin Produktmanager Schwein
In der Ferkelaufzucht wird der Grundstein für hohe Tageszunahmen und Magerfleischanteile sowie eine gute Futterverwertung in der Mast gelegt. Eine abgestimmte Fütterung sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung und unterstützt die Darmgesundheit. Das Ziel sind gleichmäßige 30 kg Ferkel mit einem guten Immunsystem, einer stabilen Darmflora, intakten Schwänzen und hohen Leistungen für einen guten Start in die Mastphase.

„Probleme, die in der Ferkelaufzucht und Mast auftreten, sind meist nur Symptome, die Ursachen dafür entstehen bereits in der Abferkelbucht bzw. beim Absetzen.”

Entwicklung der Verdauungsorgane

Die Darmentwicklung von Schweinen ist erst zum Ende der Aufzucht abgeschlossen. Um das Immunsystem und die natürliche Barrierefunktion des Darms zu unterstützen sowie das Wachstum pathogener Keime zu hemmen, muss die Fütterung an die Entwicklung des Verdauungstraktes angepasst werden. Dafür bedarf es einem hochwertigen Aufzuchtmineralfutter, im besten Fall mit hochverdaulichen Eiweißquellen und funktionellen Zusätzen, einer hohen Rohstoffqualität der Rationskomponenten und einer angepassten Rationsgestaltung. Für eine optimale Entwicklung der Verdauungsorgane spielen bereits Management und Fütterung von Saug- und Absetzferkeln eine große Rolle. Probleme, die in der Ferkelaufzucht und Mast auftreten, sind meist nur Symptome, die Ursachen dafür entstehen bereits in der Abferkelbucht bzw. beim Absetzen.

Fokus auf Gesundheit: Die Aufzucht ist eine sensible Phase
Nach dem heiklen Absetzen gilt die Aufzucht ebenfalls als eine sehr sensible Phase. Die Darmflora kann in der Aufzuchtphase durch eine Reihe an Faktoren aus dem Gleichgewicht geraten:

Die Folgen eines gestörten Darmmikrobioms sind vielfältig und können im weiteren Verlauf zu Nekrosen, Kannibalismus, Ödemkrankheit, Durchfall oder Kümmern führen:

Futterzusätze wie Enzyme (z.B. Phytase, Glucanase, Xylanase), phytogene Substanzen (z.B. Digestarom®), Säuren (ProAktiv, Biotronic®) oder Mycofix® für das effektivste Mykotoxin-Risiko-Management unterstützen den Verdauungsprozess und eine stabile Darmflora, stärken die Darmbarriere und das Immunsystem. Zudem spielt der Fasergehalt der Ration (> 3,5 % XF) eine große Rolle. Eine Mischung aus löslichen und unlöslichen Faserkomponenten (z.B. BIOMIN® FerkelFaser) sorgt für eine reibungslose Darmpassage und fördert Darmgesundheit und -entwicklung. In der Umstellungsphase von Absetzauf Aufzuchtfutter (Verschneidungsphase von mind. 3 Tagen einhalten!) sollte die Futtermenge, sobald die Ferkel gut wegfressen, gedrosselt und damit ein Überfressen vermieden werden. Wichtig ist, die Futtermenge langsam zu steigern (Tröge sollten immer ausgeschleckt sein, Automaten eher knapper einstellen) und eine genaue Tierbeobachtung: Machen die Ferkel einen gesunden Eindruck? Falls trotz angepasster Fütterung und gutem Management Krankheitserscheinungen auftreten, können funktionelle BIOMIN Spezialprodukte, wie BIOMIN® StabiWean (siehe Seite 2) spezifisch eingesetzt werden.

„Gute Leistungen können nur durch eine hohe Darmgesundheit erzielt werden, denn Gesundheit ist der beste Leistungsförderer!”

Leistungspotenzial voll ausschöpfen

Das Wachstumspotenzial kann nur dann bestmöglich genutzt werden, wenn auch die entsprechenden Nährstoffe zur Verfügung stehen. Das Proteinansatzvermögen ist in der Aufzuchtphase besonders hoch, da in diesem Alter kaum Fett angesetzt wird, sondern vor allem Protein in Form von Muskeln. Ein hochwertiges Mineralfutter mit einer Aminosäureausstattung bis Valin bietet gute Voraussetzungen um das Magerfleischansatzvermögen voll auszuschöpfen. Eine Unterversorgung in der Aufzucht spiegelt sich in einem niedrigeren Magerfleischanteil am Ende der Mast wider.

Allerdings können Ferkel nur dann Höchstleistungen erreichen, wenn die Ration auch mit einem ausreichenden Energiegehalt ausgestattet ist. Ein Aufzuchtfutter sollte 13,0 – 13,5 MJ umsetzbare Energie pro kg Futter enthalten, um die genetisch möglichen Zunahmen zu erreichen. Kann der Energiebedarf nicht über die Rationskomponenten und eine zusätzliche Ölzulage gedeckt werden, sollte ein Fettpulver zur Erhöhung des Fett- und Energiegehaltes (z.B. BIOMIN® MegaFat) eingesetzt werden.

Fazit

Um das Leistungspotenzial in der Aufzuchtphase bestmöglich zu nutzen, müssen Management, Nährstoffversorgung und Darmentwicklung optimal aufeinander abgestimmt sein. Gute Leistungen können nur durch eine hohe Darmgesundheit erzielt werden, denn Gesundheit ist der beste Leistungsförderer!