Transitmanagement – Gesunde Rinder!

Transitmanagement – Gesunde Rinder!

DI Christian Punz, Produktmanager Biomin
Die Phase vor und nach der Abkalbung kristallisiert sich immer mehr als Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Fruchtbarkeit, Laktation und somit Herdenleistung bei Milchkühen heraus.

Wovon sprechen wir?

Die Transitphase ist der Zeitraum 3 Wochen vor der Abkalbung bis 1 Monat nach der Abkalbung. In dieser Zeit finden sehr große hormonelle, metabolische aber auch räumliche und futterbezogene Umstellungen für die Milchkühe statt. Es ist auch die Periode, in der 75% der Erkrankungen auftreten. Wenn Probleme frühzeitig erkannt werden, können schneller Gegenmaßnahmen gesetzt und somit Kosten eingespart werden.

Darauf sollten Sie achten

Durchschnittliche Kosten von Stoffwechselerkrankungen bei Milchkühen in den USA (Liang et al., JDS, 2017).

Amerikanische Studien haben ebenso gezeigt, dass in der Transitphase das Tier-Fressplatzverhältnis, die Liegeboxenbeschaffenheit und die Fressplatzbreite am Futtertisch entscheidend für eine hohe Milchproduktion in der Folgelaktation sind. Jede Kuh soll die Möglichkeit auf einen Fressplatz und eine Liegebox haben. Großzügig dimensionierte, gepflegte Tiefboxen erhöhen den Liegekomfort. Eine Fressplatzbreite von 75 cm ist notwendig, damit die Kühe in Ruhe und ausreichend fressen können. Sperren Sie die Transitkühe nicht länger als 1 Stunde pro Tag am Fressgitter ein. Ansonsten entsteht Stress, der negative Auswirkungen auf die folgende Laktation hat.

Ebenso sollten im Abkalbebereich ausreichend Platz (mind. 10m2 / Kuh), Einstreu, Ruhe und stabile Kuhgruppen vorherrschen. Achten Sie auf saubere Laufflächen, die nicht rutschig sind und den Kühen ein problemloses bewegen im Stall ermöglicht. Lahmheiten sollten sofort erkannt und behandelt werden. Hitzestress bei trockenstehenden Milchkühen wirkt sich negativ auf die Kälberentwicklung, Fruchtbarkeit und Leistung in der Folgelaktation aus. Sorgen Sie also für ein kühles Stallklima bei den Transitkühen.

Futteraufnahme – entscheidend für gesunde Kühe

Da das Futteraufnahmevermögen in den ersten Laktationswochen noch begrenzt ist, ist eine schmackhafte und gut verdauliche Ration entscheidend. Verwenden Sie bestes Grundfutter, weil vor allem Erstlingskühe noch nicht voll ausgewachsen sind und stärker in der Futteraufnahme eingeschränkt sind. Grundfutter sollte kurz gehäckselt, aber strukturwirksam sein. Dieses wird in der Regel erfolgreicher siliert, in höheren Mengen gefressen und besser verdaut.

Aber auch in der letzten Phase der Trockenstehzeit ist eine möglichst hohe Futteraufnahme entscheidend, um die Tiergesundheit zu erhalten. Dies zeigt auch eine Studie, wo die Höhe der Futteraufnahme entscheidend den Schweregrad der Gebärmutterentzündung beeinflusst.

Einfluss der Futteraufnahme auf den Schweregrad der Gebärmutterentzündung (Huzzey et al., (2007) JDS 70:3220-3233)

Welche Futterzusätze sind sinnvoll?

Um die negative Energiebilanz zu verkürzen und zu reduzieren, eigenen sich Futtermittel mit einem besonders hohen Energiegehalt. Die neueste Generation von pelletierten Laktationsstartern ist Biomin® PropyLac 100. Enthalten ist neben einer Mischung aus pansenschonenden Energiequellen (pansengeschütztes Fett) auch Propylenglykol. Es regt in der Leber die Bildung von Glukose an und ist dadurch eine schonende und effiziente Energiequelle. Bewährte Produkte wie Biomin® LaktoStart PKL unterstützen die Kühe ebenso in der Transitphase. Bei maisbetonten Rationen ist der Zuckergehalt oft zu gering. Er sollte in der TMR bei ca. 4-6% liegen. Zum Zuckerausgleich eignet sich die flüssige Ergänzungsfuttermittel PalaSan liquid besonders gut. Eine Kombination aus pansenstabilen aber hochverdaulichen Zuckern ermöglicht eine schmackhafte Ration, dadurch eine hohe Futteraufnahme und somit eine entsprechend hohe Energieaufnahme der Kühe.

Bewährt haben sich auch Hefezusätze (Biomin® Q-Hefe-LB, Naturmine® Levabon, Levabon® Rumen E), welche die Pansenfunktion unterstützen und die Futterverdaulichkeit verbessern. Pflanzliche Zusätze wie Digestarom® Rind (enthalten z.B. in Biomin® MZ Dig, Biomin® Bovi Mast Dig) stimulieren die Speichelproduktion bei Kühen und erhöhen damit nachweislich auch die Futteraufnahme.

Gleichbedeutend sind bestimmte Vitamine und Spurenelemente für eine erfolgreiche Transitphase notwendig. Biomin® BetaCarotin Kuh 6000 liefert die Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin. Dieses Provitamin ist notwendig, damit ausreichend Vitamin A in der Eizelle gebildet wird und diese zu einer erfolgreichen Befruchtung gelangt. Biomin® Organo SP enthält organisch gebundene Spurenelemente (Cu, Zn, Mn, Se), welche in der stressigen Phase rund um die Geburt für einen gesunden Stoffwechsel sorgen.

Fazit

Entscheidend in der Transitphase ist die Haltung und Fütterung der Kühe. Verschaffen Sie den Tieren ausreichend Platz und Ruhe sowie ein gutes Stallklima, damit Sie sich optimal auf die Geburt vorbereiten können. Die Futteraufnahme muss so hoch wie möglich gehalten werden, um schon vor der Geburt ein Energiedefizit und somit das Risiko einer Stoffwechselerkrankung zu vermindern. Bestimmte Futterzusätze wie Biomin® PropyLac 100, LaktoStart PKL und PalaSan liquid verbessern die Energieversorgung und leisten damit einen wesentlichen Beitrag für eine hohe Milchproduktoin. Weiters sind Biomin® BetaCarotin Kuh 6000 und Biomin® Organo SP Spezialprodukte, welche die Fruchtbarkeit und Immunität von Transitkühen unterstützen.