Mykotoxine – gibt es die überhaupt noch? … Ja!!!

Mykotoxine – gibt es die überhaupt noch? … Ja!!!

Dr. Walter Nies, Mycotoxin-Support Biomin
Nach den Ernten der „heißen Sommertage“ der Jahre 2018 und 2019, ist man der Ansicht, dass es kein Pilzwachstum gibt und somit Mykotoxine an Aufmerksamkeit verlieren.

Die Kontamination von landwirtschaftlichen Produkten mit Pilzen, die im Stande sind, Pilzgifte (=Mykotoxine) zu bilden, ist unvermeidlich und ein weltweites Problem. Treten bereits sichtbare Symptome auf, ist es oftmals schwierig, diese wieder zu korrigieren und den Schaden zu minimieren. Daher gilt es, das Riskio bereits vor der Verfütterung abzuschätzen. Da Pilzwachstum und somit auch die Mykotoxinbildung das Ergebnis einer Summe von Umweltfaktoren ist, ist es letztlich nicht möglich, Pilzgifte zu vermeiden… auch nicht in „heißen Sommern”.

Die Problematik mit den Mykotoxinen

Die pflanzenbaulichen Gegebenheiten, wie Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Erträge pro Flächeneinheiten, Sortenwahl oder Fungizidbehandlungen ändern sich. Zum anderen steigen die Leistungen in der Nutztierhaltung und somit auch die Empfindlichkeit der Tiere gegenüber Disharmonien in der Ernährung.
Aus diesem Gründen spricht man aus heutiger Sicht nur mehr von Richtwerten oder kritischen Gehalten, ab wann negative Einflüsse auf die Gesundheit der Tiere eintreten.

Was sind Mykotoxine?

Mykotoxine sind giftige, sekundäre Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die von Feldpilzen (z.B. Fusarium sp.) und Lagerpilzen (z.B. Aspergillus sp., Penicillium sp.) unter bestimmten Umständen gebildet werden können.
Die bekanntesten Feldmykotoxine sind u.a. Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEN), T-2 Toxin, HT-2 Toxin und Fumonisin (FUM). Bei den Lagertoxinen handelt es sich meist um Aflatoxine (AFLA) und Ochratoxin A (OTA).

Mykotoxinvorkommen, Ernte 2019, Angaben in ug/kg, bezogen auf 88 % Trockenmasse bei Getreide

Mykotoxinvorkommen, Ernte 2019

Von den Ernteprodukten des Jahres 2019 wurden in Österreich von der Fa. BIOMIN über 400 Mais-, Weizen-, Gerste- und Triticaleproben auf die Mykotoxine Deoxynivalenol, Zearalenon und Fumonisin analysiert.
Die Tabelle zeigt einen Überblick über die vorhandenen DON, ZEN und FUM-Kontaminationen der Getreideernte 2019.

Die Mykotoxinbelastungen der Getreideprodukte zeigen, bis auf einige „Ausreißer”, keine sehr hohen Belastungen. Bei einem durchschnittlichen Einsatz von 80 % Getreide in Schweinerationen ist doch von einer Belastung von ca. 400-500 ug DON pro kg fertigem Futter auszugehen. Viele Experten meinen, dass diese Gehalte an DON keine signifikanten Einflüsse auf die Leistung und Gesundheit der Schweine hätten…Irrtum!
Bei zahlreichen Beobachtungen in der Praxis von größeren Sauenbeständen über mehrere Jahre, bei denen genaue Leistungsaufzeichnungen und -kontrollen durchgeführt wurden, konnten bei dauerhaftem Einsatz von Mycofix® messbare Verbesserungen in den Lebensleistungen von Zuchtsauen und stabilere Ferkel zum Absetzen festgestellt werden.
Diese Unterstützung des Immunsystems verbessert die passive Immunität über das Kolostrum und führt ebenso zu einem verbesserte Impfantwort, wodurch die Ferkel stabiler und schneller diese kritische Lebensphase durchwandern.
Man kann davon ausgehen, dass jeder gefundene Gehalt an Mykotoxinen eine Beeinträchtigung von Leistung und Gesundheit bewirkt, da das Vorhandensein von Mykotoxinen (DON und ZEN) auch auf Metaboliten (schädliche Abbauprodukte der Toxine) und weiterer Mykotoxine schließen lässt.

Mykotoxinvorkommen, Ernte 2019, Angaben in ug/kg, bezogen auf Frischmasse bei Mais

Ein Wort zum Mais

Besonders hohe Mykotoxin-Kontaminationen wurden in Österreich vor allem beim Mais festgestellt (Tabelle). Mais als Trockenmais oder Mus ist in Österreich in der Schweinefütterung eine wichtige Futterkomponente. Er ist ein sehr nährstoffreiches (Energie) und gut verdauliches Futtermittel. Daneben ist er auch eine „gute Grundlage“ und auch Nährquelle für Pilze (besonders Fusarienpilze)!
Daher die Forderung: Mais sollte immer und öfters im Jahr auf den Gehalt von Mykotoxinen untersucht werden, damit die richtige Einmischrate von Mycofix® berechnet werden kann.

Fazit

Der Einsatz eines Mycofix®-Produktes soll nicht als „Notnagel” oder alleiniger Problemlöser gesehen werden, sondern als ein Konzept, eine Grundlage für einen hohen Gesundheitststatus, zufriedenstellende Leistungen, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit in der Tierproduktion!