Kälberdurchfall – Wir haben die Lösung!

Kälberdurchfall – Wir haben die Lösung!

DI Christian Punz, Biomin Produktmanager
Kälberdurchfall ist das Gesundheitsproblem Nummer eins für neugeborene Kälber. Durchfall ist die häufigste Todesursache bei jungen, nicht abgesetzten Kälbern und wird mit schlechtem Wachstum, erhöhtem Arbeitsaufwand und erhöhten Kosten für die Landwirte in Verbindung gebracht. Obwohl die Ursachen für Durchfall unterschiedlich sind, lassen sich Durchfallerkrankungen bei Rindern durch gutes Management, richtige Fütterung und Prävention fast vollständig vermeiden. Abhängig von der jeweiligen Ursache stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Auftreten

In den Vereinigten Staaten kommt der Kälberdurchfall bei fast 1 von 4 Jungtieren vor (NAHMS Dairy 2007). Ganze 23,9 % der weiblichen Aufzuchtkälber sind von Durchfall betroffen und werden dagegen behandelt, und die Sterblichkeitsrate vor dem Absetzen wird laut der Cornell University bzw. dem National Animal Health Monitoring System (NAHMS, 2007) auf 7,8 % geschätzt.

Anzeichen und Symptome von Kälberdurchfall

Klinische Anzeichen von Durchfall beginnen mit dünnem, lockerem, wässrigem Kot, der mit Anzeichen von Dehydration, eingefallenen Augen, trockenen Schleimhäuten und Veränderungen im Fell (Syndrom der rauen Haare) fortschreitet. Wenn Kälber nicht richtig behandelt werden, können sie in ein hypoglykämisches Koma fallen oder sogar sterben.

Symptome des Kälberdurchfalles können sein:

  • Appetitlosigkeit
  • eingesunkene Augen
  • Schwierigkeiten aufzustehen oder stehen zu bleiben
  • Anzeichen von Koliken
  • Blut und Fibrin im Kot

Ursachen von Kälberdurchfall

Rinder entwickeln in jedem Alter Durchfall als Reaktion auf Erreger, die Störungen oder Schäden im Magen-Darm-Trakt verursachen. Es gibt eine Vielzahl von Erregern, die Störungen im Darm verursachen können, die einzeln oder in vielen Fällen auch in einer Gruppe auftreten. Rinderdurchfall wird durch die Kombination von vier Faktoren beeinflusst:

  1. Fütterung
    • Änderung der Fütterungsroutine (Zeit, Temperatur und Konsistenz)
    • Unterernährung (frühzeitiger Einsatz von Futtermitteln, die nicht ausreichend verdaut werden können)
    • Mangelnde Futterhygiene (bakterielle Belastung)
  2. Management
    • Stressfaktoren wie Enthornung, Impfung, Schwanzkupieren, Futterwechsel, Umweltveränderungen und andere Management und Umweltfaktoren können ebenfalls zu Durchfallerkrankungen beitragen.
    • Schlechtes Boxenmangagement und -hygiene
    • Überbelegung in den Boxen
    • Schmutz und hohe Luftfeuchtigkeit
  3.  Immunsystem
  4. Krankheitserreger und Toxine
    Zu den wichtigsten enterischen Krankheitserregern, von denen bekannt ist, dass sie Kälberkrankheiten verursachen, gehören:
    • Viren, einschließlich Rinder-Rotavirus (BRV) und Rinder-Coronavirus (BcoR), Rinder-Durchfall-Virus (BVDV)
    • Parasiten wie Cryptosporidium (C.) parvum und Coccidia Bakterien, einschließlich Escherichia coli, Salmonella-Arten und Clostridium perfringens

Faktoren, die bei erwachsenen Rindern Durchfall hervorrufen:

  1. Aufnahme von Toxinen, einschließlich Pflanzentoxinen und Mykotoxinen, oder von Nitrat aus dem Grundfutter
  2. Rasche Änderung der Futterration ohne Anpassungszeit (üppige Weide oder zu viel Getreide in der Ration)

Lösungen

Wie man Durchfall bei Kälbern behandelt

Oft ist ein Kalb mit mehr als einem Krankheitserreger infiziert, und in den meisten Fällen ist das klinische Bild trotz der Tatsache, dass sich die Krankheitserreger voneinander unterscheiden, ähnlich: Darmenteritis mit Durchfall, der zum Tod führt, aufgrund einer raschen Dehydration. Es ist erwähnenswert, dass Kälber aufgrund von Flüssigkeits- und Elektrolytverlust sterben, nicht aufgrund einer pathogenen Infektion. Eine frühzeitige orale Flüssigkeitstherapie ist der effektivste Weg, um einer Dehydration entgegenzuwirken. Denken Sie daran, dass es nie zu früh ist, Durchfallkälbern Elektrolyte anzubieten. In ähnlicher Weise ist es oft besser, das betroffene Kalb weiter mit Milch zu füttern – erhöhen Sie einfach die Anzahl der Mahlzeiten, reduzieren Sie die Fütterungsmenge und hydratisieren Sie mit oralen Flüssigkeiten, die Elektrolyte enthalten.

Tabelle 2. Flüssigkeitsbedarf für die Behandlung von Durchfall

a° sollte getrennt von Elektrolyten zugeführt werden

Die Vorbeugung und Bekämpfung von Kälberdurchfall beginnt beim Kolostrummanagement.

So verhindern Sie Kälberdurchfall

Kälber werden ohne funktionierendes Immunsystem geboren, steril und unbefangen. Das erste Infektionsrisiko ist der Abkalbestall und die Mutter. Ein sauberer Stall und eine schnelle Trennung von der Mutter verringern die Ansteckungsgefahr mit Krankheitserregern. Stellen Sie die Gesundheit der Kälber sicher, indem Sie sich auf diese 4 Schlüsselbereiche konzentrieren. Ein Programm zur Vorbeugung von Kälberdurchfall sollte Folgendes umfassen:

  1. Minimierung der Ansteckungsgefahr mit Krankheitserregern
  2. Gemeinsam mit dem Tierarzt entwickeltes Impfprogramm, das zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Strategie durchgeführt wird
  3. Richtiges Kolostrum- und Fütterungsmanagement
  4. Früherkennung kranker Kälber und Behandlung

Quelle: Sheila M. McGuirk, DVM, PhD, and Pamela Ruegg, DVM, MPVM Universität Auftreten Ursachen Behandlung Prävention Lösungen Wisconsin-Madison

Die Vorbeugung sollte eine Strategie zur Verringerung von Durchfall bei erwachsenen Tieren umfassen. Der Kot erwachsener Tiere verbreitet Krankheitserreger in die Umwelt, die bei jungen Tieren Durchfall verursachen.

Bevorzugen Sie Kolostrum

Das Phänomen des offenen Darms, der sich nach der Geburt sukzessive wieder schließt, ist der beste Weg, um einen Immunitätstransfer mit Kolostrum von der Mutter zum Neugeborenen zu erreichen. Die Fütterung von Kolostrum guter Qualität mit 3-4 Litern Tränke innerhalb von 2 bis 4 Stunden nach der Geburt ist die beste Methode, um die Immunität der Kälber zu stärken und Durchfall vorzubeugen. Mit gutem Kolostrum erhalten junge Tiere einen schnellen Energiestoß mit Immunglobulinen, immunbezogenen Nährstoffen, Lactoferrin, Lysozym, Wachstumsfaktoren, Hormonen, Mineralien und Vitaminen, um ein eigenes Immunsystem gegen Krankheitserreger aufzubauen. Es wird empfohlen, 2 bis 3 Tage nach der Geburt weiterhin Kolostrum oder Übergangsmilch zu füttern. Die Kolostrumfütterung während der ersten 3 Tage erhöht das Schleimhautwachstum und die Nährstoff-Absorptionskapazität (Steinhoff Wagner 2014).

Kuhmilch versus Milchaustauscher

Es gibt eine anhaltende Diskussion darüber, ob es besser ist Milch oder Milchaustauscher zu füttern, und beide Methoden haben ihre Befürworter. Es ist wichtig zu beachten, dass unabhängig von der Methode, die Hygiene der Milchtränke oberste Priorität hat. Milch und Milchaustauscher schaffen eine sehr gutes Millieu für die Vermehrung von Krankheitserregern, insbesondere von E.coli oder Salmonellen aus der Umwelt. In einigen Betrieben besteht die Tendenz, Milch zu pasteurisieren, angesäuerte Milch oder phytogene Produkte auf der Basis von ätherischen Ölen zu verwenden, um die Immunität der Kühe zu stärken und Krankheitserreger zu reduzieren. Schließlich sollten alle Änderungen des Futters und der Tränke mit einer kurzen Anpassungszeit erfolgen, um eine bessere Verdauung zu ermöglichen (von Kolostrum zu Milch, von Milch zu Milchaustauscher).

Lösungen

  1. Diätergänzungsfuttermittel und Vollmilchaufwerter über die Tränke
    Zusätzliche Vitamine- und Spurenelementversorgung verhindern Mangelzustände.Phytogene Zusatzstoffe, organische Säuren sorgen für eine hohe Futteraufnahme und stabile Darmgesundheit.
    BIOMIN Produkte sind hier:
    • Biomin® Stabi K – Diätergänzungsfuttermittel über die Tränke
    • Biomin® CRS – Diätergänzungsfuttermittel speziell bei hohem Infektionsdruck über Cryptosporidien
    • Biomin® VitalPlus – Diätergänzungsfuttermittel und Vollmilchergänzung
    • Biomin® KalbiFit – Kombinationsprodukt aus Vollmilchaufwertung und vollständiger Ansäuerung, auch für ad libitum Tränke
    • Biomin® LaktoBiotikum – zum Ausgleich von Elektrolytverlusten bei Durchfall, schnelle Energieversorgung, normalisiert die Darmmotorik und verbessert die Nahrungsverwertung
    • Biomin® Weanolyte – eine einzigartige Mischung von Elektrolyten zur Stabilisierung der Darmflora


  2. Ansäuerung der Tränke
    Die Sauertränke hat sich in vielen Betrieben durchgesetzt. Durch die Ansäuerung von Milch- oder Milchaustauschertränke erreicht man eine stabile Tränke und aktive Bekämpfung gramnegativer
    • Bakterien.Biomin® Top liquid ist eine synergistisch wirkende Kombination von organischen Säuren und Permeabilizing ComplexTM Mischung
      Empfehlung: 3,0- 8,0 ml Biotronic® Top liquid pro Liter Tränke


  3. Stallhygiene, Reinigung und Desinfektion
    Die sachgemäße und saubere Haltung der Kälber während der gesamten Aufzucht ist die Basis für eine erfolgreiche Kälberaufzucht. Der Kälberstand oder die Iglus müssen regelmäßig gereinigt und bei Bedarf desinfiziert werden. Produkte sind hier:
    • FJF FettFrei, ein alkalischer Schaumreiniger entfernt hartnäckige Fett- und Eiweißschichten
    • FJF KokFrei & WurmFrei, ein formaldehydfreies Breitbanddesinfektionsmittel mit Zusatzwirkung gegen Kryptosporidien sorgt für die notwendige Desinfektion
    • GÜLLEMAX/STALLMAX – der natürliche Stallreiniger und Gülleveredler. Das Produkt ist eine einzigartige Mischung aus über 40 verschiedenen natürlichen Substanzen und wird ebenso zum Stallwaschen verwendet.
    • FEINSTREU ist feinst vermahlener Kalkstein aus natürlichen Lagerstätten in Österreich, mit ätherischen Ölen und einem Schadstoffbinder! Feinstreu trocknet feuchte Stellen schnell ab und sorgt für eine optimale Einstreu.
    • STALOSAN ist ein schnell wirksames und zuverlässiges Hygienepulver. STALOSAN hat eine sehr gute keimreduzierende Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze.


Quellen
National Animal Health Monitoring System, United States Department of Agriculture, 2002.
National Animal Health Monitoring System, United States Department of Agriculture, Dairy 2007.
National Animal Health Monitoring System, United States Department of Agriculture, 2007.
Sheila M. McGuirk, DVM, PhD, and Pamela Ruegg, DVM, MPVM. University of Wisconsin-Madison