Der Weg zum erfolgreichen Silieren – Grassilage

I. Wann ist Zeit zu silieren?

  • Der ideale Schnitttermin ist im Beginn des Ährenbzw. Rispenschiebens der hauptsächlichen Bestandsbildner (Rohfasergehalt von 22 bis 25% in der TM)
  • Es gibt nur einen sehr kurzen Zeitraum für den perfekten ersten Schnitt
  • Für die ideale Trockenmasse, nach einem Regentag mind. 1 Tag warten
  • Bei zu nassem Siliergut sollte ein Siliermittel zugesetzt werden

II. Was ist beim Mähen zu beachten?

  • Die Schnitthöhe sollte mind. 7 cm betragen
  • Unebener Boden, Neuansaaten und Ackergräser eher bei 9 cm
  • Bodenkontamination vermeiden
  • Nach kalten Nächten und warmen Tagen kann mit einem hohen Zuckergehalt gerechnet werden
  • Für einen hohen Zuckergehalt in der Grassilage sollte erst ab mittags gemäht werden

III. Warum gute Futterhygiene?

  • Die Häcksellänge sollte bei hoher Trockenmasse oder älteren Beständen lieber kürzer sein, um eine gute Verdichtung zu erreichen (mind. 1 bis 2 cm)
  • Bei TM-Gehalten von 28 % sollte > 2 cm eingestellt werden
  • Clostridien werden durch Verschmutzung ins Siliergut gebracht. D.h. sauberes Gras und eine schnelle pH-Wert Absenkung schützen vor Buttersäure und Clostridien im Silostock
  • BIOMIN® BioStabil Plus HC kann als Schutz vor Verderb, Protein- und Energieverlusten mit eingesetzt werden
  • Die Trockenmasseaufnahme (DMI) kann um bis zu 4 kg/Kuh/Tag sinken, wenn das Silo nacherwärmt

IV. Wenden und schwaden

  • Arbeitsgeräte auf dem Grasbestand einstellen
  • Die Arbeitshöhe entspricht dann der Schnitthöhe
  • Beim Wenden nicht schneller als 6 bis 7 km/h fahren
  • Nach dem Anwelken sollte das Häckselgut max. 28 bis 33  % TM betragen (< 30  %, wenn sich in der Faust beim Auspressen noch Saft bildet)
  • Maximale Liegezeiten von 24 Stunden sind anzustreben, weil die Veratmungsverluste von Zucker sonst zunehmen

V. Wann sollte Siliermittel eingesetzt werden?

  • Bei ungünstigen Silierbedingungen
  • Verschmutztes Futter
  • Trockenmassegehalte < 30  %
  • Kleereiche bzw. rohproteinreiche Bestände
  • Temperaturen unter 8 °C
  • Sehr trockene Silagen, um eine Nacherwärmung zu vermeiden
  • Wählen Sie weiße Abdeckfolie und Unterziehfolie (wenn möglich, Sauerstoffbarrierefolien)

VI. Füllen und Verdichten

  • Ziel: hohe Milchsäure- und moderate Essigsäureproduktion
  • Schneller pH-Wert-Abfall
  • Silo möglichst mind. 8 Wochen geschlossen halten
  • Reduzieren Sie die Nacherwärmung durch mind. 1,5 bis 2 m Vorschub in der Woche
  • Gras über die gesamte Silofläche abladen (max. 20 cm dicke Schichten)
  • Je älter und trockener das Gras, desto dünner die Schicht
  • Sofort anfangen zu walzen, sonst wirkt es nicht mehr in die Tiefe
  • Walzgeschwindigkeit max. 3 bis 4 km/h, pro Schicht mind. 3 mal überfahren
  • Kein übertriebenes Nachwalzen am Ende
  • 1 Tonne Walzgewicht pro Tonne Trockenmasse pro Stunde

VII. Abdecken und Entnahme

  • Luft- und wasserdichtes Abdichten unmittelbar nach dem Festfahren
  • Stellen Sie sicher, dass das Abdeckmaterial frei von Löchern und Schäden ist
  • Platzieren und spannen Sie jede Folie einzeln, bevor Sie die Gewichte auf dem Silo verteilen
  • Folien nicht wiederverwenden
  • Siloabdeckung sollte ein lückenloses Band bilden
  • Falls das Silo zu groß ist nicht an zusammenhängender Folie sparen bzw. Folienkleber verwenden
  • Auch bei Silierpausen immer eine Folie über das Silo ziehen
  • Saubere Siloanschnittfläche beachten
  • Halten Sie die Silofläche sauber und frei von verdorbener Silage
  • Ziele: Milchsäure > 3 % der TM und 65 – 70 % der Gesamtsäuren; Essigsäure 2 – 3  % der TM; Buttersäure unter 0,3 % der TM; Ethanol < 2  % der TM; NH3-N <10% (kein Proteinabbau)